Geerntete Kräuter richtig verarbeiten und konservieren

14.11.2019

Kräutergarten:

Geerntete Küchen- und Heilkräuter können Sie frisch verwenden. Die meisten Kräuter lassen sich jedoch auch wunderbar für den Wintervorrat bzw. für den Einsatz als Tee, Würzkraut, zum Inhalieren oder Räuchern trocknen.

Mit etwas Übung und dem richtigen Wissen ist das Einlegen der Kräuter in Öl oder Essig und die Verarbeitung zu Kräutersalz, Kräuterzucker, Tinkturen, Salben oder Kräuterwein einfacher als man denkt und eignen sich auch hervorragend als kleine Weihnachts- oder Gastgeschenke.

Hier ein Beispiel:
Rosmarin
Jeder kennt das intensive Aroma des Halbstrauchs, dessen nadelartige Blätter so viele Speisen eine besondere Note verleihen. Aber auch in der Hausapotheke ist Rosmarin vielseitig verwendbar.

Verwendung

  • Die Blätter und Triebe des Rosmarins können Sie frisch oder getrocknet verwenden.
  • Vor seiner Blüte geerntet, soll Rosmarin gut gegen Kreislaufschwäche, Erschöpfung, Unruhe und Nervosität sein.
  • Rosmarin wirkt sehr kreislaufanregend und kräftigend. Morgendliche Armbäder mit ätherischem Rosmarinöl sind bei niedrigem Blutdruck wohltuend.
  • Als Tee oder Tinktur verarbeitet, wirkt Rosmarin krampflösend, stärkt das Verdauungs- und Nervensystem, lindert Kopfschmerzen und Migräne.

Weitere Informationen zu den vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten von Küchen- und Heilkräutern finden Sie online oder auf unserer Webseite unter:

Gerne beraten wir Sie oder helfen Ihnen im Frühjahr Ihren eigenen Kräutergarten anzulegen.

Vorweihnachtliche Grüsse
Ihr Kreativ Garten Team

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Weitere Beispiele:

Calendula (Ringelblume)

Schon seit dem Mittelalter wird die heilende Wirkung der Calendula, auch als Ringelblume bekannt, sehr geschätzt. Ihre Heilkraft ist vielfach wissenschaftlich anerkannt. Als Zier- und Heilpflanze bereichert sie den Garten gleichermaßen.

Verwendung

  • Ob als Creme, Tee, Umschlag, Bad oder Tinktur: Die Calendula ist für ihre keimtötende, entzündungshemmende Wundheilung bekannt. Frische, zerquetschte Blätter sollen bei Warzen helfen.
  • Selbst angebaut, können Sie aus den prächtig leuchtenden Blüten eine Juckreiz lindernde Tinktur für die Haut herstellen.
  • Die Blüten können Sie als Aufguss zubereiten, Tücher mit der Flüssigkeit tränken und auf wunde Hautstellen oder schmerzende Gliedmaßen legen.
  • Ringelblumentee kann bei Menstruationsbeschwerden, Schwindelgefühl und Brechreiz Linderung helfen.
  • Mit einer Mundspülung sollen Entzündungen im Mund- und Rachenbereich besser ausheilen.
  • Rezept der Kräuterexpertin für eine unkomplizierte Ringelblumensalbe

Sie benötigen:
30 ml Oliven- oder Sonnenblumenöl
3 g Bienenwachs
1 EL Ringelblumen

So wird's gemacht: Öl bei milder Hitze (im Wasserbad) erwärmen, Ringelblumen dazugeben und 20 bis 30 Minuten ausziehen, dabei immer wieder umrühren und nicht über 70 Grad Celsius erhitzen. Abseihen und in ein Gefäß geben, abkühlen lassen und verschließen. Mit einem Spatel die Creme entnehmen. Die Ringelblumensalbe ist circa 6 Monate haltbar.

Melisse
Reibt man mit den Fingerspitzen leicht an den Blättern, verströmt die Melisse ihren charakteristischen Zitronenduft. Einmal in Ihrem Garten heimisch geworden, ist sie für Jahre eine unverzichtbare, vielfältig einsetzbare Heilpflanze.

Verwendung

  • Die zarten, frischen Melissenblätter können Sie abschneiden und als Tee trocknen. Dieser wirkt krampflösend, herz- und nervenberuhigend – ideal bei Unruhe, Reizbarkeit und Schlafstörungen. Die Blätter können Sie auch für Umschläge und Kräuterkissen verwenden.

Pfefferminze
Man trinkt ihn, auch wenn man nicht krank ist: der allseits bekannte und beliebte Pfefferminztee. Die Pfefferminze gehört zu den bekanntesten Heilkräutern. Ihre Blätter wirken als Tee aufgebrüht entzündungshemmend, beruhigend und antibakteriell.

Verwendung

  • Die frischen, zarten Pfefferminzblätter können Sie den ganzen Sommer über nach Bedarf pflücken und frisch als Tee zubereiten.
  • Vor der Blüte im Juni sollte die Haupternte erfolgen. Dazu schneiden Sie die Zweige kurz über der Erde ab und hängen sie gebündelt zum Trocknen auf. Im Spätsommer ist oftmals eine zweite Ernte möglich.
  • Pfefferminze können Sie als Mundwasser, für Bäder und Salben verwenden.

Lavendel
Schon die alten Römer wussten um die wohltuende Heilkraft des Lavendels und nutzten ihn für ihre Badeessenzen. Der „Duft der Provence“ weht inzwischen auch wunderbar in hiesigen Gärten und auf Balkonen.

Verwendung

  • Lavendelblüten haben eine beruhigende, krampflösende und nervenberuhigende Wirkung.
  • Trocknen Sie die Blüten und legen Sie sie in dünnen Stoff eingewickelt unters Kopfkissen. Ein selbstgenähtes Kräuterkissen soll auch unruhige Babys und Kleinkinder beruhigen.
  • Die getrockneten Blüten aufgegossen mit heißem Wasser können vor dem Schlafengehen als Tee getrunken werden. Lavendeltee fördert einen entspannten, gesunden Schlaf.
  • Bei rheumatischen Beschwerden und Gicht können Gliedmaßen mit Lavendel-Kräuteressig eingerieben werden.
  • Ob als Einreibung, Tinktur, Creme, Badezusatz oder Öl: Lavendel können Sie selbst auf vielfältigste Weise verarbeiten. Als Cremezutat lindert das Heilkraut Hautreizungen. Lavendel-Öl in der Duftlampe eignet sich zur Raumreinigung.

Johanniskraut
Schon im Mittelalter wusste der Arzt und Philosoph Paracelsus: Johanniskraut bringt wärmende Gedanken in depressive Gefühlswelten. Die Schulmedizin bestätigt die nervenberuhigende und stimmungsaufhellende Wirkung der uralten Heilpflanze. Anspruchslos und ausdauernd bereichert das Johanniskraut Ihr Kräuterbeet.

Verwendung

  • Hauptsächlich wird das Johanniskraut aufgrund seiner nervenberuhigenden Wirkung bei Depressionen angewandt. Die Blüten und das Kraut der Staude können Sie als Tee zubereiten.
  • Sie können die Blüten auch frisch in Öl ansetzen. Das so hergestellte Johannisöl schenkt Linderung bei Rheuma- und Nervenschmerzen, kleinen Brandwunden und Sonnenbrand. Das Öl ist ebenso bei trockener Haut, Narbenschmerzen und Krampfadern anwendbar. Auch Beschwerden des Bewegungsapparats (Verstauchungen, Blutergüsse, Rückenschmerzen) können Sie mit Johannisöl behandeln.

Kamille
Sie ist ein wahrer Tausendsassa und eines der beliebtesten Heilkräuter Europas: die Kamille. Schon zu Urgroßmutters Zeiten war sie eines der wichtigsten natürlichen Mittel zur Behandlung verschiedener Leiden. Die Blüten wirken entzündungshemmend, harntreibend und beruhigend.

Verwendung

  • Die getrockneten Blüten können Sie als Tee mit heißem Wasser aufgießen oder für Umschläge, Bäder und Spülungen verwenden.
  • Die Liste der Anwendungsbereiche ist vielseitig und lang: Kamille können Sie bei Verdauungs-, Menstruationsbeschwerden, Zahnfleisch-, Blasenentzündungen, Wunden oder Nervosität und bei Erkältungen anwenden.

Oregano
Ob Pizza oder Pasta: Oregano ist als aromatisches Gewürz aus der mediterranen Küche nicht wegzudenken - und spätestens seit heute auch nicht mehr aus Ihrer Hausapotheke. Denn Oregano, auch bekannt als Wilder Majoran, gilt als eines der wirkungsvollsten natürlichen Antibiotika und ist damit ein gutes Hausmittel bei manchen Leiden.

Verwendung

  • Während des gesamten Sommers können Sie die Blätter und jungen Triebspitzen bei Bedarf pflücken.
  • Die größte Würzkraft hat Oregano während seiner Blüte. Schneiden Sie in dieser Zeit die Zweige handhoch über den Boden ab und hängen Sie sie gebündelt zum Trocknen auf.
  • Oregano wirkt krampflösend bei Unterleibs- und Magen-Darmbeschwerden, schleimlösend bei Atemwegserkrankungen und wirkungsvoll gegen Darmparasiten und Pilzerkrankungen. Auch eine blutverdünnende Wirkung – ideal zur Vorbeugung von Thrombose – wird Oregano nachgesagt.
  • Oregano können Sie beispielsweise zu Tee (0,5 bis 1 TL pro Tasse), Öl oder einen grünen Smoothie verarbeiten.

Salbei
Salbei ist das Heilkraut Nummer eins, wenn es um Halsschmerzen oder Entzündungen im Mund- und Rachenraum geht. Doch seine Heilwirkungen sind noch vielfältiger.

Verwendung

  • Seine Wirkweise ist so vielfältig wie seine Verwendung: Salbei soll bei Bakterien, Pilze und Viren helfen und kann als Tee, Pulver oder Waschung verwendet werden.
  • Die zarten, graugrünen Blätter können Sie jederzeit nach Bedarf pflücken. Am aromatischsten sind sie kurz vor Öffnung der blauen Blüten. Zu diesem Zeitpunkt können Sie eine größere Menge zum Trocknen schneiden.
  • Salbeiblätter können Sie getrocknet oder frisch als Tee zubereiten oder als Tinktur verarbeiten. Als Tee hilft er gegen Halsschmerzen, Mund- und Rachenentzündungen.
  • Als Spülung lindert er Zahnprobleme und Zahnfleischbluten.
  • Auch als Mittel gegen übermäßige Schweißproduktion (Hyperhidrose), Nachtschweiß, Wechseljahrsbeschwerden, Hitzewallungen und Hauterkrankungen können Sie Salbei verwenden.
  • Tipp: Pflanzen Sie Salbei am Rande Ihres Gemüsebeetes und zu Ihren Rosen. Das Heilkraut hält unliebsame Raupen, Schnecken und Läuse von Ihren Pflanzen fern.

Thymian
Thymian ist ein wahrer Tausendsassa in Ihrem Kräuterbeet. Seine größte Stärke: die heilsame Wirkung auf die Atemwege.

Verwendung

  • Pflücken Sie die frischen Thymianzweige von April bis Oktober. Kurz vor der Blüte sind sie am aromatischsten. Schneiden Sie die Zweige und hängen Sie sie zum Trocknen gebündelt auf.
  • Thymian wird eine beruhigende, desinfizierende Wirkung nachgesagt. Innerlich als Tee eingenommen, lindert Thymian Atemwegsbeschwerden, Husten, Blähungen, Sodbrennen und stärkt die Verdauung.
  • Eine Thymian-Tinktur soll bei Verletzungen des Bewegungsapparats, rheumatischen Gelenkbeschwerden und Hautproblemen helfen.